Fakt ist : im Jahr 2017 lag der Durchschnitt an Feinstaubbelastung, gemessen in Mikrogramm (µg) pro Kubikmeter, bei der Messtation in Bascharage unter der europäischen Norm.
Diese Norm wird zweifach gemessen:
– Was die absolute Belastung angeht: diese darf 200 µg/m3 höchstens 18 mal im Jahr überschreiten: In Bascharage hat sie diese 2017 niemals überschritten (der höchste gemessene Wert betrug am 1.Juni 2017 um 19.00 Uhr 166 µg/m3 und lag meistens sehr weit darunter);
Schlussfolgerung des Gutachtens der Umweltverwaltung : « Cette valeur limite est donc totalement respectée. »
– Was den jährlichen Durchschnitt angeht: dieser darf 40 µg/m3 nicht überscheiten. 2017 lag er bei 38 µg/m3. Also unter der europäischen Norm. Die Werte sind in der zweiten Jahreshälfte (ab Juni 2017) gefallen. Lag dies an einer Baustelle,, wie in der Abgeordnetenkammer behauptet? Wie lange war denn die avenue de Luxembourg gesperrt? Doch wohl kein halbes Jahr ? Jedenfalls sagt der Bericht der Umweltverwaltung nichts über diesen Umstand.
– Dann wird auch noch die tägliche Belastung gemessen. Diese ist sehr starken Schwankungen ausgesetzt: zwischen 10 µg/m3 und 90 µg/m3! Das zeigt auf den entscheidenden Einfluss des Durchgangsverkehrs auf die Messwerte hin.
Interessant auch folgende Schlussfolgerung der Umweltverwaltung :
-«malgré le trafic journalier, nous ne sommes pas en milieu urbain à proprement parler . Cela signifie que la charge de fond n’est pas aussi présente que dans les centres urbains »
– «La route est orientée Sud-Ouest/Nord-Est et a une largeur de 20 m. Ceci pourrait expliquer que les concentrations chutent dès que la ventilation y est suffisante »
Man muss dazu noch sagen: Die Messtation befindet sich an einer sehr ungünstigen Stelle: direkt vor den hohen Türmen der Bofferding-Brauerei, wo es nicht die geringste Lufzirkulkation gibt – und direkt an der ampelgeregelten Kreuzung nach Sanem.

Das heisst aber auch, dass viele Probleme in dieser Strasse durch eine andere Verkehrsregelung (getaktete Ampeln, Busspuren, mehr Frischluftkorrdidore) behoben werden könnten – wie die Gemeinde Sanem es in ihrem Gutachten und in ihrem ersten Rekurs vor Gericht bemerkt (und verlangt) hatte. In einer Durchfahrgemeinde wie Sanem verstehen die Einwohner nämlich sehr gut die Probleme der Einwohner aus der avenue de Luxembourg in Bascharage.
Am 17.Januar 2016 hiess es bereits bemerkenswerterweise zu dieser Problematik im Gutachten des “département du territoire » im Landesplanungsministerium zum Contournement:
«La valeur élevée en NO2 a été mesurée près du feu rouge au centre de Bascharage ; les valeurs à la sortie de Bascharage (rond-point Biff et direction Dippach) se situent largement en-dessous des valeurs limites. Il se pose donc la question, si une amélioration du carrefour CR110 et N5 (p.ex.rond-point provisoire) au centre de Bascharage ne pourrait pas être envisagée à court terme afin de réduire les valeurs en NO2 jusqu’à construction éventuelle d’un contournement.» (wir unterstreichen)
Damals lagen die Durchschnittswerte mit 57 µg/m3 noch deutlich über dem europäischen Wert. Dennoch hat die Gemeinde Sanem daraufhin ihren Einspruch (Recours) beim Verwaltungsgericht gegen den Bau eines Contournement eingereicht, der als verfrüht bezeichnet wurde.
Es gibt also keine Ursache, dies jetzt nicht mehr zu tun, wo die Zeit gekommen ist. Mittelfristig (der Contournement wird frühestens Mitte der 20ger Jahre fertig sein) wird man die Dieselproblematik, die weitgehend verantwortlich für die NOx-Ausstö?e ist, ohnehin gelöst haben.